Ein Gastbeitrag über das Mama-Sein von meiner Freundin Yvonne

26/05/2014

Hallo , ich bin Yvonne 30 Jahre und bald 2-fach Mama. Ich lebe mit meinem Mann, Sohn und Bauchmädchen im Herzen von Köln. Heute schreibe ich für die liebe Jackie einen Gastbeitrag damit sich ihre Familie und sie noch ein bisschen erholen können.

Langzeitstillen, Familienbett, BLW, Tragen und co - Unser holprige Weg ins Glück

Als wir unser erstes Kind erwarteten hätte ich nie niemals gedacht das diese Begriffe mal auf uns zutreffen werden. Wir kauften einen Kinderwagen, ein Babybett bekamen wir von Freunden, und das erste Breikochbuch erstand ich auf dem Flohmarkt. Alles so wie man es eben so macht. Dann wurde unser Maximilian geboren. Der erste Ausflug im Kinderwagen war ein Desaster. Er schrie und weinte. Auch danach wurde es nicht besser. Tips wie "schreien lassen" waren und sind für mich ein indiskutables No go. Also blieb ich zuhause aus Angst und Scham das mein Kind wieder so schreit. Ich begann im Internet zu recherchieren und las das erste mal von Tragetüchern und co. Noch am selben Tag telefonierte ich mit einer Freundin die ein Tragetuch besaß, es aber nie benutze und kaufte es ihr ab. Das erste Binden war schwierig aber machbar, dank Youtube. Es war Wunderbar! Max war so zufrieden und glücklich und es war eine Befreiung für mich. Der Kinderwagen staubte fortan im Hausflur vor sich her. Ich beschäftigte mich mehr mit der Thematik, machte eine Trageberatung und kaufte noch div. andere Komforttragen und Slings zur Abwechslung.

Max hatte uns gezeigt was er brauchte, es war an uns zuzuhören und herauszufinden was er meint. Kleinigkeit, oder? Als Max 5 Monate alt war begannen alle (wirklich ausnahmslos alle!!) in unserer Krabbelgruppe mit Brei. Egal ob Onkel Hipp oder Selbstgekocht die Babys sperrten den Schnabel auf und aßen begierig ihren Brei . Nur Max weigerte sich standhaft. Er verzog das Gesicht, presste die Lippen aufeinander und drehte den Kopf weg. Schaffte ich doch mal ein winzige Menge Brei an seine Lippen zu bringen, würgte er als ob ich ihn vergiften wollte. Dabei hatte ich mit soviel liebe die gute Bio Möhre gekocht. Ich versuchte natürlich erstmal die ganze Palette an Gemüse und auch Gläschen aber nichts wollte er essen. Also wartete ich; bis zum 6. Monat, 7. Monat, 8. Monat (ich stillte nachwievor voll) und so langsam bekam ich die Panik mein Kind würde verhungern. Die anderen waren nun schon beim Kartoffel, Gemüse, Fleisch- Brei angekommen und am abstillen! Ich suchte Rat bei der Krabbelgruppenleitung und anderen Müttern, bekam aber nur tipps ala "einfach rein mit dem Löffel" oder "du bist zu nachgiebig". Ich fühlte mich schrecklich und weinte viel.

Eines morgens saß Max auf meinem Schoß und stibitze sich mein Toast mit Frischkäse und futterte das halbe Toast weg. Ich war total perplex und wieder ängstlich weil; darf er das? Frischkäse? Er hat doch keine Zähne? Erstickt er? Oh mein Gott! Ich suchte im Netz nach antworten und fand Baby Led Weaning ( und Jackies Blog:-) ) ich las alles was ich Deutschsprachig darüber fand und wusste das ist unser Weg. Ich tauschte mich viel im Netzt mit anderen Müttern aus die den gleichen weg gingen. Endlich war ich nicht mehr allein damit, zumindest virtuell. Und wieder hatte Max uns gezeigt was er braucht. So war und ist es mit allem. Ich finde das Schwierigste ist nicht, dass man sich um seine Kinder kümmern muss oder sie versorgen oder "erziehen" muss. Das Schwierigste ist für mich das nichts machen. Das machen lassen, zuhören und vertrauen. Ich neige leider dazu erstmal in Aktionismus zu verfallen, aber dank meinem Sohn habe ich gelernt inne zu halten und ein bisschen mehr auf mein Bauchgefühl zu hören.Mein Kind zeigt mir was es braucht. Es hält sich nicht an Regeln oder Ratgeber. Max ist Max und das ist auch gut so. Es hat einige Zeit gedauert mich von der Masse los zu sagen und einen Weg zu gehen der auf viel Kritik und wenig Verständnis stößt. Denn alleine das stillen eines 2,5 jährigen scheinen manche als persönliche Beleidigung aufzufassen . Trotzdem möchte ich nicht Missionieren! Ich denke es gibt nicht DEN Weg, sondern jede Familie, jeder Mensch hat seine Bedürfnisse die es zu hören und zu respektieren gilt.

Ich hoffe der kleine Einblick in unser Familienleben hat euch gefallen.
Tschüßi eure Yvonne

3 comments:

  1. Auch wenn mein Sohn alles das gemacht hat, was Max nicht machen wollte (und da bin ich wirklich sehr dankbar für), finde ich deinen Bericht super geschrieben. Jeder das, was er braucht und so wie es am besten klappt. Es gab auch einige Mamas, die es komisch fanden, dass ich Finn schon mit 4 Monaten gefüttert habe, aber er hat es gegessen und fand es prima. Warum also meckern?
    LG Steffi

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  2. ein schöner Bericht, liebe Yvonne! Ich lasse mich auch nicht mehr irritieren, sondern höre einfach auf Levi. Er gibt das Tempo vor, und das ist auch gut so! Love, Blinki

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